05/2001

   
Eine Küche im Japanischen Zen-Garten:
Teil der Inszenierung "Living Kitchen" auf der domotechnica. (Foto: Living Media)



Womit der KölnMesse der attraktive Brückenschlag zwischen den Messe-Marken der Möbelmesse und domotechnica gelang. Und die bis dahin reine Fachmesse wurde auch für Endverbraucher attraktiv; was den Ausstellern und auch der Messegesellschaft zugute kam.
Die nahezu unbegrenzten Möglichkei-ten intelligenter BUS-Technik demon-strierte die in die Gesamtinszenierung integrierte Sondershow "SmartHome@domo".
Die ehemals strenge Trennung zwischen Küchenmöbelproduzenten einerseits und Hausgeräteherstellern andererseits wurde auf der Sonderschau aufgehoben. Womit der KölnMesse der attraktive Brückenschlag zwischen den Messe-Marken der Möbelmesse und domotechnica gelang. Und die bis dahin reine Fachmesse wurde auch für Endverbraucher attraktiv; was den Ausstellern und auch der Messegesellschaft zugute kam.
Zur Präsentation: Die Küchenwelten wurden so dramatisiert, das die Besucher verführt waren, nach den Bewohnern zu suchen, die augenscheinlich Sekunden vorher die Küche verlassen haben mussten. Die Küchen waren nicht steril und aufgeräumt präsentiert, sondern in voller Benutzung ob mit Backstaub, eingeschenkten Weingläsern oder angebrochenen Lebensmitteln im (funktionierenden) Kühlschrank. Doch das ,,Abenteuer Küche" bestand nicht nur in der Inszenierung und detaillierten Ausstattung der Küchenwelten, sondern auch in passenden Showperformances, Live-Events, Besucherworkshops, Kochdemos' Talks und TV-Übertragungen, aufwendigen Sound- und Lichtinstallationen und VIP-Auftritten.
Auf über 9.000 qm inszenierte Living Doll Factory mehr als 60 verschiedene Küchen mal edel, sich spiegelnd im Wasser oder auf echtem Rasen, umgrenzt von Klanginstallationen, einem umlaufenden Projektionshorizont, sowie Relax- und Kommunikationsflächen. "Für uns", so Arnd Schäfer, Geschäftsführer der für die domotechnica-Strategie verantwortlichen Eventagentur Living Media, "galt es den Beweis anzutreten, dass Eventmarketing mehr leisten kann als ein momentanes Stimmungshoch bei Veranstaltern und Besuchern zu erzeugen. Nämlich einen strategischen und vor allem wirksamen lmagetransfer zwischen Marken und Zielgruppen, Zwischen Ausstellern und der Messe selbst."
Messetrend: Emotionale Begegnung von
Marke und Mensch
Für den Aufbau einer qualitativ hochstehenden, sowohl rational als auch emotional erfahrbaren Mittlerfunktion zwischen Marken und ihren Zielgruppen auf Business- und Endverbraucherebene braucht es wohl mehr als ein paar Konsumenten- und Fachbesuchertage oder einen "Fullservice", der die Aussteller bei Standaufbau, Catering, Hostessenservice oder Bewachungsdienst unterstützt, Und mehr als Kongresse, Seminare und Get-Togethers. "All das ist sicher wichtig", weiß der Event- und Messe-Spezialist Arnd Schäfer, Geschäftsführer der Kölner Eventagentur Living Media, der schon Aussteller, Messen und Messe-Gesellschaften betreut hat. ,,Doch dieses Servicepaket wird nie den Endausschlag für eine Entscheidung für oder gegen den Besuch einer Messe, für oder wider einen Messestandort oder gar für oder wider den Einsatz einer Messe als kommunikatives Instrument geben." Diese Entscheidungen stehen und fallen vielmehr mit dem Image und Renommee einer Messe und ihrem Messe-Unternehmen. ,,Diese Dualität verdrängen viele Messegesellschaften", erklärt Schäfer. ,,Sie haben zwar mit einer hochstehenden deutschen Präzision den einen Teil der Wertschöpfüngskette mit Kongressen, Workshops und Get-Togethers optimiert, aber den markentechnischen Aspekt so ziemlich außer Acht gelassen." Messen sind in Schäfers Augen wie Produktmarken die mit den Unternehmensmarken ihrer Messegesellschaften in einer Abhängigkeit stehen. So wirke sich das Wohl und Wehe einer Detailmesse - ob nun im Business to Business-oder Endkunden-Bereich - auf das Renommee und das Image der Messe-Gesellschaft und damit meist auch des gesamten Messe-Standorts aus und um-gekehrt. Grund genug für die Kölner Messe-Verantworlichen, gemeinsam mit Living Media am Beispiel der seit Jahren etablierten Hausgeräte-Messe domotechnica zu zeigen, was innovatives Messemarketing anno 2001 bedeutet.
Küchen als spannende
Erlebniswelt inszeniert


Die ehemals reinrassige Fachbesuchermesse bot der internationale Hausgeräte-Industrie und erstmals Hunderttausenden von interessierten Käufern in der Imageshow "Living Kitchen" eine attraktive Erlebniswelt mit viel Show, Action und Infotainment. Doch wichtiger als perfekte Tänzer, virtuose Musiker, ästhetische Artisten oder ein live kochender Boiler war den Kölner Messemachern die Gesamtkonzeption und besonders die Idee dahinter, mit der Living Doll Factory sich das gesamte Messe-Marketing als Generalverantwortlicher in einer Präsentation gegen namhafte Gegner sichern konnte. Der Ansatz: Rückbesinnung auf die Kernkompetenzen des Mediums Messe als sinnlich erlebbare Veranstaltung. Die Lösung: Emotionalisierung und Dynamisierung der Messe zu einer interaktiven Plattform von Marke und Zielgruppen. Konzeptionelle Mischung aus Fachbesucherorientierung und Publikumsöffnung, Business und Emotion. Für das traditionelle Branchenforum der Hausgerätetechnik entwickelte Living Doll Factory einen völlig neuartigen und für Endverbraucher wie Fachbesucher gleichermaßen spannenden Rundgang durch acht lifestyleorientierte Themenwelten aktueller Ess- und Wohnkultur unter den griffigen Namen "Living Kitchen". In Szene gesetzt wurde das Thema Küche nicht nur als Lebensraum, sondern als Erlebnis, als Abenteuer zwischen mediterranen Tafelfreuden, asiatischen Purismus, noblem Understatement und trendig praktischem. Die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten intelligenter BUS-Technik demonstrierte die in die Gesamtinszenierung integrierte Sondershow "SmartHome@domo". Die ehemals strenge Trennung zwischen Küchenmöbelproduzenten einerseits und Hausgeräteherstellern andererseits wurde auf der Sonderschau aufgehoben.