Bruchteil
der Aussteller mit ihrem Kommunikationsmix in Übereinstimmung bringen
kann. Es müssen viele derartige Events gesetzt werden. Es reicht auch
nicht aus, zum Ausstellerabend eine Mexikanische Nacht zu veranstalten,
weil das das Einfachste ist und die Garderoben gerade im Fundus der örtlichen
Oper verfügbar sind. Ein mexikanischer Abend paßt nämlich weder nach Berlin,
München, noch Leipzig. Er paßt in die Beliebigkeit, und Beliebigkeit ist
der Tod jeder Alleinstellungsstrategie. Alleinstellung ist aber in der
örtlichen Kulturlandschaft zu finden; und daher liegt es im eigenen interesse
einer jeden Messegesellschaft, Player und auch Sponsor des kulturellen
Lebens der Messeregion zu sein. Die Messegesellschaft darf ihre Veranstaltungen
also nicht mehr als Inseln verstehen, die sich ohne Einflußnahme um die
Welt um sie herum entwickeln. Sondern sie muß daran gehen, diese Welt
zu entwickeln, und mit ihr auch die Messen. Es entstehen Mehrwegbahnen
des Added Value auf allen Seiten des Kulturgeschehens.
Was stets einen Kraftakt bedeutet. Wer zum Beispiel die herausragende
Rolle des Gewandhauses in der kulturellen Attraktivität der Messestadt
Leipzig kennt, der muß zum Beispiel zu dem Schluß kommen, daß beim nächsten
Umbau auch daran gedacht wird, den Gästen aus dem Kreis der Aussteller
und Messebesucher eine gewisse Exklusivität zu ermöglichen. Durch spezielle
Balkone oder Logen, auch Lounges und Parkmöglichkeiten vielleicht. Die
Messe muß aber auch den Freiraum haben, messespezifische Module in das
Kulturleben der Stadt einzubringen - »Pavarotti meets Friends« etwa zum
Anlaß bedeutender Veranstaltungen. Zu denen selbstverständlich auch die
Bewohner der Region Zutritt haben; die aber in ihrem Ablauf so gestaltet
sind, daß ein wirklich großes gesellschaftliches, messespezifisches Ereignis
mit allen dialogonentierten Kommunikationsmöglichkeiten daraus wird. Es
müssen Veranstaltungen entstehen, die einzigartig sind und die allein
die Leipziger Messe auszurichten in der Lage ist. Es stellt aber auch
hohe Anforderungen an das Management, den Ausstellern und Besuchern diese
Ereignisse als Plattform begreifbar und nutzbar zu machen. Aber auch mit
diesem Anspruch bewegt sich die Messe immer noch am Rande des eigentlichen
Szenarios. Denn sie ist immer noch der erratische, architektonische Block
mit dem stets gleichen Aussehen bei jeder Veranstaltung. Was wäre, wenn
sich das plötzlich ändern würde? Was wäre, wenn die Messemanager plötzlich
dazu übergingen, diejenigen, die mit neuen Ideen und hohen technischen,
gestalterischen und dramaturgischen Ansprüchen an sie herantreten - daß
sie